Es gibt eine gängige Überzeugung, dass voreheliche Vereinbarungen nur für wohlhabende Menschen sind, das stimmt aber nicht.
Ob Sie von Gehalt zu Gehalt leben oder ein Multimillionen Vermögen verwalten, das Existieren eines rechtsverbindlichen Vertrages, der Ihre bereits vorhandenen Finanzen und Immobilien schützt, ist ein ausgezeichnetes Tool für Ihre sorgenfreie Ehe und finanzielle Stabilität.
1. Um das vor der Ehe erworbene Vermögen zu schützen
Entgegen der weit verbreiteten Meinung würde nicht nur das während der Ehe erworbene Vermögen 50/50 zwischen Ehepartnern aufgeteilt. Eine Immobilie, die einmal einem einzelnen Partner gehörte, kann unter bestimmten Umständen und durch bestimmte Handlungen ehelich werden. Dies kann passieren, wenn Sie sich zum Beispiel entscheiden, Ihre vor der Ehe gekaufte Wohnung zu renovieren. Die Renovierung erfordert erhebliche Mittel aus Ihrem jetzigen gemeinsamen Budget. Egal ob diese Wohnung früher Ihr eigenes Vermögen war, das Geld, das Sie beide investieren, schuf einen zusätzlichen Wert und verwandelte es in ein geteiltes Vermögen. Falls es zur Scheidung kommt, kann Ihr Ehepartner seine Rechte auf diese Immobilie beanspruchen, vielleicht nicht im Verhältnis 50/50, aber auf einen erheblichen Teil.
2. Um finanziell getrennt zu sein
Das gesamte Eigentum, das während der Ehe erworbene wurde, ist automatisch Teil des ehelichen Vermögens und gilt als Vermögen beider Parteien. Manche registrieren Ihr neues Eigentum als Vermögen Ihrer unmittelbaren Verwandten, Eltern oder Kinder aus früheren Beziehungen, um es im Falle einer Scheidung nicht zu teilen. Dies ist eine gefährliche Strategie, die Sie langfristig viel Geld und zahlreiche Klagen Kosten könnte.
Menschen unterschätzen oft die Möglichkeiten Ihrer Eltern, die nun Rechte für Ihr Eigentum besitzen. Sie können sich nämlich trennen und erneut heiraten. In diesem Fall wird ihr neuer Ehemann oder ihre neue Ehefrau die Hälfte von dem besitzen, was mal Ihnen gehörte. Wenn Sie Ihr Kind als Eigentümer Ihres Eigentums machen, können Sie im Falle einer Scheidung kein Sorgerecht erhalten und daher wird Ihr Ehepartner Ihr Eigentum durch Ihr Kind erwerben.
Das Leben ist unvorhersehbar. Eine gut durchdachte rechtliche Vereinbarung zu dem, wie Ehegatten mit ihrem erworbenen Vermögen nach der Ehe umgehen, hilft stressige Situationen und Ausgaben für Klagen und Anwälte zu vermeiden.
3. Um für Kinder aus früheren Beziehungen zu sorgen
Wenn Sie Kinder aus früheren Beziehungen oder Ehen haben, ist es vielleicht eine gute Idee, einen Ehevertrag zu erstellen bevor Sie wieder heiraten. Somit können Sie Streite und Kämpfe um Ihr persönliches Eigentum vermeiden, falls Ihre Ehe scheitert oder Sie sterben. Ohne Ehevertrag ist es für Ihren Ehepartner ganz einfach, Ihren Kindern alles wegzunehmen.
4. Leihmutterschaft „erleichtern“
Leider wählen einige alleinstehende Männer, die bereit sind, Vater durch Leihmutterschaft zu werden, eine Leihmutter zu heiraten. Diese würde ihr Kind austragen, damit die Vaterschaft nicht durch das Gericht festgestellt wird. Dem Gesetz nach wird ein Ehemann der Leihmutter automatisch als Vater des Kindes registriert, sofern nicht anders vor Gericht bewiesen wird.
Wir raten strengstens dagegen ab, da es der Leihmutter zu viele Rechte auf Ihr Kind geben würde. Aber falls Sie sich doch dafür entschieden haben, ist ein detaillierter Ehevertrag natürlich ein Muss.
Aber die bestmögliche Option wäre eine russische Geburtsurkunde ohne den Namen der Leihmutter durch eine Gerichtsentscheidung zu bekommen.
Bitte beachten Sie, dass keine Ehevertrag über das Sorgerecht ihres Kindes entscheiden kann. Sollte es Probleme oder Konflikte mit der Leihmutter geben, wird die Zukunft Ihres Kindes vom Gericht entschieden werden, nicht durch Ehevertrag. Und sollte es der Leihmutter gelingen das Sorgerecht zu behalten, wird der unglückliche Vater, der diesen Rat nicht befolgt hat, Unterhalt zahlen müssen.